Metall und Mobiles

Metall als Material, Bewegung (Mobiles) als Thema. Außerdem stelle ich fest, dass sich Materialien aus meiner Umgebung heimlich aber entschieden in meine Arbeit einmischen. Kieselsteine und Ried- und Wiesengräser sind hinzu gekommen. Und immer wieder springt mich das Upcycling-Thema an; dann verwandle ich z.Bsp. Kronkorken oder Autokennzeichen zu Dingen, auf die die Welt schon lange gewartet hat. Oder ich biege aus Draht kleine Erinnerungen und Kommentare. 

> Interview mit Hansjörg Beck

Was bietest Du im Laden an?

"Objekte" heißt es wenig erhellend im Flyer. Überwiegend sind es Objekte, die in irgend einer Weise mit Bewegung zu tun haben: Kinetische Objekte oder Mobiles. Es gibt die "Tourbilons" aus Metall, pendelnde und kreiselnde Kieselsteine und Mobiles aus Metall/Papier/Schilf Kombinationen.

Außerdem gibt es Kristall-Konstruktionen und sternförmige Gebilde aus Halmen einheimischer Gräser. Mit meinem "AUGEN" Projekt aus Ping-Pong Bällen kommentiere ich die Themen Überwachung und Wachsamkeit.  

Was ist das Besondere an einem kinetischen Objekt?

Die Bewegung. Ich setze auf Spieltrieb und Neugier der Betrachter. In der Regel muss nämlich der Betrachter das Objekt in Bewegung versetzen. Es bewegt sich und die Menschen beobachten es.

Ich suche nach spielerischen und kontemplativen Momenten. Dafür bediene ich mich  mechanischer Phänomene, die ich in meinen Objekten in unterschiedlicher Weise inszeniere.

Welche Materialien inspirieren? Wie kommt es zu Materialien wie Stahl, Kiesel, Gräser und Schilf?

Irgendwann habe ich festgestellt, dass sich die Materialien meiner Umgebung unbemerkt in meine Arbeit einmischen. Als ich im Siegerland wohnte, wo Häuser traditionell mit Schiefer gedeckt sind und Fassaden mit Schiefer beschlagen werden, entstand eine große Serie von Schmuckstücken aus Schiefer. Später hat mich der Stahl in seinen Bann gezogen und die großen kinetischen Stahlplastiken entstanden. Erst allmählich begriff ich, dass ich auf Schiefer- und Eisenerzgestein lebte.

Um also heraus zu finden, woran ich bin, blicke ich in die Landschaft und schaue auf welchem Boden ich stehe. Am Bodensee entdeckte ich Kieselsteine (Hinterlassenschaften der eiszeitlichen Gletscher) und Schilf und Gräser (Ried- und Moorgebiete). Die neuen Materialien ändern die Arbeitsweisen und führen zu neuen Themen. Sie haben direkten Einfluss auf die Gestaltung.

Was gefällt am Konzept von "eigenart"? Was ist so gut an "eigenart"?

Unser authentischer und analoger Auftritt. Wir betreiben bewusst keinen „eigenart-Online-Shop". Die Leute haben die Chance, in einem Laden 12 kreative Konzepte zu erleben und zu begreifen und –  indem sie etwas kaufen – daran teilzuhaben.

Schönes Zitat über die Arbeit eines Lieblingskünstlers

Angesichts der Mobiles von Alexander Calder frotzelte Salvatore Dali: "Das mindeste, was man von einer Plastik erwarten kann, ist, dass sie sich nicht bewegt."