Joachim Lambrecht
1958 | geboren in Heilbronn / Neckar |
1977 | Abitur |
1978 - 1980 | Ausbildung zum Keramiker |
1984 - 1991 | Studium der Bildhauerei an der staatlichen Akademie der bildenden Künste Stuttgart |
seit 1995 | verstärkt keramische Arbeiten / Raku |
2000 | Korea & Germany Ceramic Workshop in Pusan, Korea |
1991 - 2004 | Atelier in Ludwigsburg |
seit 2004 | lebt und arbeitet in Großschönach bei Überlingen/Bodensee |
2008 | Staatspreis Baden-Württemberg |
2015 | Artist of the year, AOH Brighton, England |
Interview mit Joachim Lambrecht
Was sind die Grundlagen deiner keramischen Arbeit?
Meine handwerklich-künstlerische Basis ist eine Ausbildung als Töpfer - ich liebe das keramische Material - und ein Studium als Bildhauer.
Wie sieht der Arbeitsprozess aus?
Die Entwicklung ist ein reflektierter Prozess. Ich beginne mit Ideenskizzen für meine Objekte im Skizzenbuch, spiele verschiedene Möglichkeiten durch.
Die plastische Umsetzung erfolgt im keramischen Material. Verschiedene Techniken werden eingesetzt: Auf der Töpferscheibe gedrehte Rohlinge, weiterverarbeiten im lederharten Zustand, skulpturales Arbeiten, konstruktives Arbeiten mit lederharten Platten etc.
Die schöne Vase?
Gefäße sind auch Skulpturen!
Ich arbeite an meinen Gefäßen mit dem Auge des Bildhauers. Das Thema Gefäß wird zur Skulptur mit einem wahrnehmbaren Innenraum (Innen-Außen).
Gestalterische Themen wie Proportionierung, Spannungsbogen, Reduktion auf das Wesentliche etc. sind für mich wichtig.
Abschließend der Brand: Rakubrand ist ein besonderes Verfahren mit Wurzeln im alten Japan. Die Stücke werden im Brennofen auf 1050°C erhitzt, anschließend glühend aus dem Ofen geholt und in Sägemehl geräuchert. Dieser Vorgang erzeugt individuelle und lebendige Oberflächen, nicht immer kontrollierbar aber immer wieder von Neuem spannend.